05.01.2018 9:02:00
Neues INTERREG Projekt "Connecting Nature"
Natur verbindet Niederösterreich und Tschechien Neues INTERREG Projekt "Connecting Nature" fördert die Vernetzung wertvoller Lebensräume und schützt die Artenvielfalt im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet.
"Die Kooperation mit unserem nördlichen Nachbarn Tschechien hat in Niederösterreich in vielen Bereichen einen hohen Stellenwert. Umso mehr begrüße ich dieses gemeinsame Projekt zur Lebensraumvernetzung und zum Schutz der seltenen Wildkatze, " erklärt LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf.
Die Entwicklung einer europäischen Strategie für eine Grüne Infrastruktur bildet einen wesentlichen Bestandteil der neuen EU-Biodiversitätspolitik. "Connecting Nature" wird hier mittels großräumiger Vernetzung über die Staatsgrenzen hinweg einen Beitrag leisten. Ziel ist die Erhaltung von Wildtier-Wanderkorridoren, welche Alpen, Böhmische Masse und die Karpaten verbinden. In zwei Auswahlgebieten sind bereits konkrete Umsetzungen geplant. Flankierend dazu erfolgen länderübergreifende Maßnahmen und Abstimmungen zur Schutzgebietsbetreuung und zum Moorschutz. Für die Realisierung des Projektes in Niederösterreich sind die Naturschutzabteilung, die NÖ.Regional.GmbH, der Naturschutzbund Niederösterreich, die Universität für Bodenkultur (BOKU), die Österreichischen Bundesforste und der Nationalpark Thayatal verantwortlich. Letzterer übt die Funktion des Leadpartners aus.
Der Kreis Südmähren unterstützt dieses Projekt. "Neben den Kreisen Vysočina und Südböhmen sowie der Agentur für Naturschutz der Tschechischen Republik und dem Botanischen Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften ist der Národní park Podyjí einer der fünf tschechischen Partner in diesem Projekt. Gemeinsam mit dem Nationalpark Thayatal schützt der Národní park Podyjí das landschaftlich herausragende Flusstal der Thaya. Das aktuelle Projekt bildet eine wichtige Grundlagen für die künftigen Managementpläne der beiden Nationalparks!" so RNDr. Miroslav Kubásek, Ph.D., Kreisrat für Umwelt des Kreises Südmähren.
Herr Pavel Hroch, Kreishauptfrau-Stellvertreter des Kreises Südböhmen, freut sich über den Informations- und Erfahrungsaustausch in diesem Projekt: "Alle Partner bringen umfangreiches Vorwissen aus den Bereichen Naturschutz, Regionalplanung und Verwaltung in diese Zusammenarbeit ein. Die Landschaften Südböhmens und des nördlichen Waldviertels sind ein gemeinsamer Landschaftsraum und beherbergen zahlreiche schützenswerte Moore. Besonders wichtig ist uns daher eine umfangreiche Abstimmung und eine gemeinsame Umsetzung von Natura 2000 Schutzbestimmungen bei den Moor-Lebensräumen!"
Im Rahmen des Projektes wird es mehrere Workshops für Behörden und Gemeinden zum Thema Lebensraumvernetzung in der Regionalplanung geben. Die Länder und Kreise werden sich außerdem regelmäßig treffen und über praktische Themen des Schutzgebietsmanagements austauschen, diese Treffen werden auch nach dem Projektende 2020 einmal jährlich weitergeführt.
"Im Kreis Vysočina haben wir bereits fünfzehn kritische Stellen an Wildtier-Wanderkorridoren erhoben. Wir erwarten uns von diesem Projekt einen praktischen Vorschlag zur Verbesserung der Durchgängigkeit an jeder einzelnen Lücke der Vernetzungsstruktur. Die Migrationskorridore sollen auch in die Raumplanungsgrundlagen aufgenommen werden!" so Ing. Bc. Martin Hyský, Kreisrat für Forst- und Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt des Kreises Vysočina.
Die seltene Wildkatze ist in ihrem Vorkommen auf Waldlebensräume beschränkt. Sie meidet offene Agrargebiete und ist daher bei ihren Wanderungen auf ein Netz von Waldkorridoren angewiesen. "Wir möchten daher die Wildkatze zur Botschafterin unseres Projektes Connecting Nature machen. Am Beispiel der Wildkatze zeigt sich, wie wichtig es ist, dass große Waldgebiete miteinander verbunden sind!" so der Projektleiter Christian Übl, Direktor des Nationalparks Thayatal.
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